U-Wert

Der U-Wert, auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt, ist eine physikalische Kenngröße, die angibt, wie viel Wärme durch ein Bauteil (z. B. Wand, Fenster, Dach) hindurchgeht. Er ist ein Maß für die Wärmedämmung eines Materials oder einer Konstruktion.

Definition:

Der U-Wert gibt an, wie viel Wärmeenergie pro Sekunde durch 1 Quadratmeter eines Bauteils bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin (K) zwischen Innen- und Außenseite hindurchgeht.

Einheit:

Bedeutung:

  • Niedriger U-Wert = gute Wärmedämmung (wenig Wärmeverlust)
  • Hoher U-Wert = schlechte Wärmedämmung (viel Wärmeverlust)

Beispielwerte:

  • Alte Einfachverglasung: ca. 5,0 W/m²K
  • Moderne Dreifachverglasung: ca. 0,6–0,8 W/m²K
  • Gedämmte Außenwand: ca. 0,2–0,3 W/m²K

Gebäudeenergiegesetz (GEG) und der U-Wert

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt seit 2020 in Deutschland die energetischen Anforderungen an Neubauten und bestehende Gebäude. Es fasst frühere Regelwerke zusammen, wie:

  • EnEV (Energieeinsparverordnung)
  • EEWärmeG (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz)
  • EnEG (Energieeinsparungsgesetz)

Rolle des U-Werts im GEG

Der U-Wert ist zentral, wenn es darum geht, den Wärmeschutz und die Energieeffizienz von Gebäuden zu beurteilen. Das GEG schreibt Mindestanforderungen an den U-Wert bestimmter Bauteile vor, z. B.:

BauteilMaximaler U-Wert laut GEG (ungefähr)
Außenwandca. 0,24 W/m²K
Dach/obere Geschossdeckeca. 0,14 W/m²K
Fenster (bei Neubau)ca. 1,3 W/m²K

(Konkrete Werte können je nach Bauart, Sanierung vs. Neubau etc. leicht abweichen)

Wann muss der U-Wert eingehalten werden?

  1. Neubau: Alle neuen Gebäude müssen die U-Wert-Grenzen für Wände, Fenster, Dächer usw. einhalten.
  2. Sanierung/Modernisierung: Bei größeren Umbauten oder energetischen Sanierungen müssen bestehende Bauteile ebenfalls bestimmte U-Werte erfüllen.
  3. Nachrüstpflichten: Das GEG verlangt z. B. die Dämmung von obersten Geschossdecken, wenn sie unzureichend gedämmt sind.

Warum ist der U-Wert im GEG so wichtig?

  • Energieeinsparung: Ein niedriger U-Wert reduziert den Heizwärmebedarf.
  • Klimaschutz: Geringerer Energieverbrauch senkt CO₂-Emissionen.
  • Förderfähigkeit: Förderprogramme (z. B. KfW) setzen oft auf gute U-Werte.
  • Gebäudezertifizierungen: Standards wie KfW-Effizienzhaus oder Passivhaus basieren stark auf U-Werten.

GEG 2024 – Maximal zulässige U-Werte für Bauteile (bei Sanierung)

Diese Werte gelten, wenn Sie z. B. eine energetische Sanierung durchführen

BauteilMax. U-Wert (W/m²·K)
Außenwand0,24
Dach / oberste Geschossdecke0,14
Fußboden gegen Erdreich0,30
Fenster (Rahmen + Verglasung)1,30
Dachflächenfenster1,40
Außentüren1,80
Kellerdecke (nicht beheizt)0,25

Fazit

  • Das GEG gibt klare U-Wert-Grenzen für Neubau & Sanierung vor.
  • Gute U-Werte helfen, Energie und CO₂ zu sparen.
  • Die Berechnung ist systematisch und berücksichtigt alle Schichten und Wärmeübergänge.