Förderprogramm KFW „Jung kauft Alt“ neu aufgelegt

 „Jung kauft Alt“ 2025: Neue Förderung für den Kauf und die Sanierung älterer Häuser

Viele junge Familien träumen vom Eigenheim, doch hohe Baukosten und teure Grundstücke machen den Neubau oft unerreichbar. Jetzt bietet das überarbeitete KfW-Förderprogramm „Jung kauft Alt“ eine attraktive Alternative: Mit günstigeren Zinsen und vereinfachten Bedingungen wird der Kauf und die Modernisierung älterer Immobilien endlich wieder interessant.

Warum das Programm „Jung kauft Alt“ neu aufgelegt wurde

Das ursprüngliche KfW-Programm (KFW 308) mit dem Titel „Wohneigentum für Familien – Bestands­erwerb“ startete 2024, blieb jedoch weit hinter den Erwartungen zurück.
Nur wenige Familien nutzten die Förderung – vor allem wegen der komplizierten Anforderungen und hohen energetischen Standards.

Viele Interessenten fühlten sich überfordert oder konnten die umfassenden Sanierungen nicht finanzieren. Um das zu ändern, hat die Bundesregierung das Programm überarbeitet und an die Realität vieler Familien angepasst.

Die wichtigsten Änderungen im Überblick

Mit der neuen Version des Förderprogramms reagiert das Bundesbauministerium auf die Kritik aus der Praxis. Hier sind die zentralen Neuerungen:

  • Niedrigere Energieeffizienz-Anforderungen
    Statt einer kompletten Sanierung auf Neubauniveau genügt es jetzt, wenn das Haus nach der Modernisierung mindestens 65 % der Energieeffizienz eines Neubaus erreicht.
  • Bessere Kreditkonditionen und Tilgungszuschüsse
    Die KfW und Partnerbanken bieten attraktivere Zinssätze und vereinfachte Abläufe bei der Antragstellung.
  • Mehr Spielraum für Banken
    Kreditinstitute können flexibler entscheiden, auch wenn der Sanierungsaufwand hoch ist oder nicht alle Vorgaben exakt erfüllt werden.

Diese Verbesserungen machen das Programm besonders für Familien mit mittlerem Einkommen interessant, die ein gebrauchtes Haus kaufen und modernisieren möchten.

Beispiel: So profitieren Hauskäufer von der Förderung

Ein Beispiel zeigt, wie sich die neuen Konditionen auswirken können:
Eine Familie kauft ein Einfamilienhaus für 250.000 € und investiert 100.000 € in die Sanierung. Dank der neuen Förderung kann sie mehrere Tausend Euro Zinsen sparen und gleichzeitig von einem staatlichen Tilgungszuschuss profitieren.

Gerade in ländlichen Regionen, wo viele Häuser leer stehen, kann sich der Hauskauf mit Förderung jetzt besonders lohnen.

Ziel: Mehr Familien ins Eigenheim bringen

Mit der Reform möchte Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) mehr Familien beim Schritt ins Eigenheim unterstützen:

„Familien sollen kein Haus mehr bis auf Neubauniveau sanieren müssen. Es reicht, wenn die Immobilie künftig deutlich energieeffizienter ist als zuvor.“

Das Ziel: Leerstand abbauen, Bestandsgebäude erhalten und Wohneigentum fördern.

Fazit: Jetzt informieren und Förderung sichern

Das überarbeitete KfW-Förderprogramm „Jung kauft Alt“ macht es 2025 deutlich einfacher, ein gebrauchtes Haus zu kaufen und energetisch zu modernisieren.
Wer den Traum vom Eigenheim endlich verwirklichen möchte, sollte sich jetzt über die aktuellen Förderbedingungen informieren – bevor die Mittel ausgeschöpft sind.

Ihr nächster Schritt: Jetzt beraten lassen!

Nutzen Sie die neuen Chancen – wir unterstützen Sie gerne dabei.
Kontaktieren Sie uns für eine kostenlose Erstberatung rund um Hauskauf, KfW-Förderung und Sanierungsmöglichkeiten.
Gemeinsam finden wir das passende Förderpaket für Ihr Zuhause!

Jetzt Termin vereinbaren und Förderung sichern!

Worst-Performance-Building

Worst-Performance-Building

Hintergrund

  • Die EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) verlangt, dass die energetisch schlechtesten Gebäude (ca. die schlechtesten 15 % des Bestands) vorrangig saniert werden.
  • Deutschland setzt dies bei den Bundesförderungen für effiziente Gebäude (BEG) durch KfW und BAFA um.

Bedeutung im KfW-/BAFA-Kontext

Ein Worst Performance Building (WPB) ist dabei:

  • Ein Gebäude, das nachweislich zu den energetisch schlechtesten Gebäuden gehört.
  • Konkret: Ein Wohngebäude oder Nichtwohngebäude, das eine sehr schlechte Energieeffizienzklasse (meist H oder G) im Energieausweis hat.
  • Es geht um den Endenergiebedarf oder Primärenergiebedarf – je nach Förderprogramm.

Fördervorteile

Für Worst Performance Buildings gibt es oft verbesserte Förderkonditionen, z. B.:

  • Erhöhter Tilgungszuschuss bei KfW-Krediten (z. B. KfW-Programm 261 für Effizienzhaus-Sanierung)
  • Zusätzliche Boni im Rahmen der BAFA-/KfW-BEG-Förderung (bis zu +10 % Förderung, wenn es sich nachweislich um ein WPB handelt)
  • Ziel: Sanierungsanreize schaffen, damit besonders ineffiziente Gebäude schneller modernisiert werden.

Beispiel

  • Ein Mehrfamilienhaus Baujahr 1965 mit alter Ölheizung, ungedämmter Gebäudehülle, Einfachverglasung → Energieausweis Klasse H → gilt als Worst Performance Building → bei einer Sanierung auf Effizienzhaus-Standard gibt es höhere Förderzuschüsse.

Energieeffizienzklasse

EnergieeffizienzklasseEndenergie
[Kilowattstunden pro
Quadratmeter Gebäudenutzfläche und Jahr]
A+≤ 30
A≤ 50
B≤ 75
C≤ 100
D≤ 130
E≤ 160
F≤ 200
G≤ 250
H> 250

Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden* (Gebäudeenergiegesetz – GEG), Anlage 10 (zu § 86)
Energieeffizienzklassen von Wohngebäuden

Thermografie Wärmebrücke

Kältebrücke oder Wärmebrücke

Beide Begriffe, Kältebrücke oder Wärmebrücke, beschreiben dasselbe Phänomen in der Gebäudehülle. Wärmebrücke ist der korrekte Fachbegriff, da es um den unkontrollierten Wärmeverlust von innen nach außen geht. Umgangssprachlich wird oft von Kältebrücken gesprochen, weil durch diese Schwachstellen Kälte von außen eindringen kann, was zu kühleren Oberflächen und Energieverlust führt. 

Wärmebrücken sind Bereiche in Bauteilen, die eine höhere Wärmeleitfähigkeit besitzen als die umliegenden Flächen. 

Warum der Begriff Wärmebrücke korrekt ist:
  • Wärmefluss: Wärme fließt immer von wärmer zu kälter. Eine Wärmebrücke ist eine Schwachstelle, durch die Wärme aus dem warmen Innenraum schneller nach außen entweicht. 
  • Kälte ist nur ein Mangel an Wärme: Physikalischer ist es nicht korrekt von einer Kältebrücke zu sprechen, da Kälte das Fehlen von Wärme ist. 

Warum der Begriff Kältebrücke umgangssprachlich verwendet wird:

  • Empfinden: Wenn Wärme aus dem Haus entweicht, entstehen an dieser Stelle kühlere Oberflächen im Inneren des Gebäudes. Diese kühlen Stellen werden umgangssprachlich als Kältebrücken wahrgenommen. 
  • Folgen: Durch die ausströmende Wärme und die einströmende Kälte entstehen Schäden wie Kondenswasserbildung und Schimmel. 
Kurz gesagt: Eine Kältebrücke ist eine Schwachstelle, die Wärmebrücken entstehen lässt. Wenn man es genau nimmt, fließt dort Wärme heraus, wodurch die Stelle auskühlt.

Warum spielen Wärmebrücken in der Energieberatung eine wichtige Rolle?

Das Gebäude soll energetisch optimiert und deutlich verbessert werden. Wir schauen auf Bauteile in der Fläche so wie Dächer und Wände, auf die Heiztechnik und auf die Fenster. Aber auch die möglichen Fehlstellen in Form von Wärmebrücken sind wichtig und müssen ggf. Angeschaut und optimiert werden.

eine auskragender Balkon bei einem Haus von 1960 ist in der Regel eine groß Wärmebrücke, da die Balkonplatte meist direkt in Haus geführt wurde. Dort geht über die Deckenplatte dann viel Energie verloren. Dies gilt es zu beurteilen.

Balkon Wärmebrücke

Auch schlecht gedämmte Gebäudeecken können Wärmebrücken sein. Hier kann dann Schimmel entstehen, da in der E ke eine kritische Temperatur entsteht und dort die Luft kondensiert. Wird dies nicht „weggelüftet“, kann Schimmel entstehen.

Thermografie Wärmebrücke

Fragen zu Wärmebrücken? Rufen Sie gerne an und wir sprechen darüber.

PV Speicher

Sicherheit von Solarspeichern

Solarspeicher – meist Lithium-Ionen-Batterien, seltener Blei- oder Salzwasser-Speicher – gelten heute grundsätzlich als sicher, wenn sie fachgerecht geplant, installiert und betrieben werden. Trotzdem gibt es Unterschiede und gewisse Restrisiken. Hier die wichtigsten Punkte:

Sicherheit von Solarspeichern

Batterietechnologie

  • Lithium-Ionen (LiFePO₄ oder NMC):
    Sehr effizient, langlebig und in modernen Heimspeichern mit umfangreicher Sicherheits­elektronik ausgestattet. LiFePO₄ (Lithium-Eisenphosphat) ist thermisch stabiler und weniger brandanfällig als NMC.
  • Salzwasser-Batterien:
    Unbrennbar, aber weniger verbreitet, etwas größer und schwerer.
  • Blei-Batterien:
    Ebenfalls relativ sicher, aber nicht mehr Stand der Technik (geringere Effizienz, kürzere Lebensdauer).Brandschutz und Thermisches Durchgehen („Thermal Runaway“)
  • Das Hauptrisiko bei Lithium-Ionen-Systemen ist Überhitzung.
  • Hochwertige Speicher verfügen über BMS (Batterie-Management-System), Temperaturfühler, automatische Abschaltungen und Gehäuse mit Brandschutz.
  • Zertifizierungen wie IEC 62619, UN 38.3 oder VDE-AR-E 2510-50 stellen sicher, dass Batterien getestet sind.

Aufstellungsort

  • Ideal: trockener, kühler Raum ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  • Nicht neben leicht brennbaren Materialien.
  • Manche Hersteller empfehlen Keller oder Hauswirtschaftsraum, andere bieten Outdoor-Systeme mit wetterfestem Gehäuse.

Lebensdauer & Wartung

  • Moderne Speicher sind wartungsarm und auf 10–20 Jahre ausgelegt.
  • Sicherheit bleibt erhalten, solange die Hersteller-Vorgaben (z. B. keine Eigenreparaturen, regelmäßige Updates) eingehalten werden.

Statistische Sicherheit

  • Vorfälle mit Bränden sind sehr selten im Vergleich zur hohen Zahl installierter Systeme.
  • Risiken steigen vor allem bei Billigprodukten ohne Zertifizierung oder bei unsachgemäßer Installation.

Fazit

  • Hohe Sicherheit, wenn: Markenprodukte mit Zertifizierung + fachgerechte Installation + geeigneter Standort.
  • Restgefahr: wie bei jedem Energiespeicher bleibt ein (geringes) Risiko für Überhitzung oder Brand.
  • Wer maximale Sicherheit möchte, kann auf LiFePO₄- oder Salzwasser-Technologie setzen.

Es gibt ein wenig belastbare Daten und Studien, die eine Einschätzung erlauben, wie viele Schäden bzw. Feuerfälle bei Solarspeichern (stationären Heimspeichern) auftreten – etwa für Deutschland. 

Zahlen und Risiko

Anzahl der Fälle

Laut pveurope.eu wurden in Deutschland seit 2013 insgesamt 104 Feuerfälle bei stationären Speichersystemen dokumentiert. 
Im einzelnen:

  • 2020: 8 Fälle
  • 2021: 5 Fälle
  • 2022: 17 Fälle 
  • 2023: 42 Fälle 
  • 2024: 17 Fälle (bis Mitte Mai)

Installierte Systeme als Bezugsgröße

  • Ende 2023 waren in Deutschland ca. 1,6 bis 1,8 Millionen stationäre Batteriespeicher installiert. (Bundesverband Solarwirtschaft)
  • Damit ergibt sich ein jährliches Risiko für einen Speicher, Feuer zu fangen, von etwa 0,0049 % pro Jahr. (heise online)
  • Eine andere Angabe nennt “0,005 bis 0,01 %” Risiko für Feuer im Vergleich zu allen installierten Speichern. (pveurope.eu)

Vergleich mit anderen Geräten

    • Dieses Risiko (~0,005 %) wird in Studien mit dem von Hausgeräten etwa vergleichbar gesehen, z. B. wie bei Trocknern. (heise online)

Kontext & Einschränkungen

  • Viele Vorfälle sind öffentlich nur in Medien oder Feuerwehrberichten dokumentiert, nicht in zentralen Behördenstatistiken. Das kann zu Untererfassung führen. (Energy Storage)

  • Es wird darauf geachtet, Fälle, die wirklich vom Speicher selbst verursacht wurden, zu unterscheiden (nicht z. B. durch externe elektrische Fehler, Installationsfehler etc.). (Energy Storage)

  • Die Schwere der Schäden variiert stark: Manche Feuer bleiben lokal, andere verursachen größere Sachschäden. Verletzungen sind selten. (heise online)

Einordung

  • Das Risiko, dass ein Heim-Solarspeicher Feuer fängt, ist sehr gering – in Deutschland liegt es bei etwa 0,005 % jährlich pro installiertem System.

  • Die Zahl der dokumentierten Schäden ist niedrig im Vergleich zur großen Zahl von Installationen (über 1,6–1,8 Mio.).

  • Aber: “sehr gering” heißt nicht “nicht vorhanden” – gute Qualität, korrekte Installation und Wartung bleiben entscheidend.

Dachboden

Luftdichtigkeit bei der Sanierung

Die Luftdichtigkeit spielt bei der Gebäudesanierung eine zentrale Rolle, weil sie direkten Einfluss auf Energieeffizienz, Wohnkomfort und Bauschadensfreiheit hat. Besonders wichtig ist sie aus folgenden Gründen:

Energieeinsparung

  • Undichte Gebäudehüllen führen zu unkontrollierten Wärmeverlusten im Winter und Wärmegewinnen im Sommer.
  • Dadurch steigen Heiz- und Kühlkosten erheblich.
  • Eine luftdichte Gebäudehülle ist Voraussetzung dafür, dass moderne Dämmungen und Heizsysteme überhaupt ihre Wirkung entfalten können.

Vermeidung von Bauschäden

  • Durch Undichtigkeiten kann warme, feuchte Innenluft in die Konstruktion gelangen und dort kondensieren.
  • Das führt langfristig zu Schimmelbildung, Holzfäule oder Korrosion.
  • Luftdichtigkeit schützt also die Gebäudestruktur.

Verbesserung des Wohnkomforts

  • Zugluft durch Fugen oder Ritzen wird vermieden.
  • Oberflächen bleiben wärmer, was Behaglichkeit steigert.
  • Geräusch- und Geruchsdurchdringung zwischen Räumen und von außen wird reduziert.

Funktionierende Lüftungskonzepte

  • Nur in einem luftdichten Gebäude kann eine kontrollierte Lüftung (z. B. mit Wärmerückgewinnung) zuverlässig arbeiten.
  • Andernfalls entweicht unkontrolliert Luft durch Leckagen, und die geplante Frischluftzufuhr wird gestört.

Erfüllung gesetzlicher Anforderungen

  • In Deutschland verlangt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) Mindestanforderungen an die Luftdichtheit.
  • Sie wird in der Praxis oft mit dem Blower-Door-Test überprüft.

Fazit:

Ohne Luftdichtigkeit verliert eine energetische Sanierung einen großen Teil ihrer Wirkung – die Dämmung bringt wenig, die Heizkosten bleiben hoch, und die Bausubstanz ist gefährdet.

Was kann man beim Sanieren tun?

Bei den Sanierungsmaßnahmen gilt es ein hohes Augenmerk auf die Luftdichtigkeit der Bauteile zu achten. Die Anschlüsse der Bauteile müssen geplant werden und für das Gebäude muss ein Luftdichtigkeitskonzept erstellt werden.

Werden die Sanierungsmaßnahmen gefördert durch die KFW oder die BAFA ist die Luftdichtkeit eine wesentliche Grundforderung der Förderrichtlinie. Der Energieeffizienzexperte muss die Luftdichtigkeit überprüfen.

Steuervorteile

Energetische Sanierung – Steuervorteile nutzen

Wer sein selbstgenutztes Wohngebäude energetisch saniert, kann erhebliche Steuervorteile nutzen. Gefördert werden u. a. Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen oder Decken, Austausch von Fenstern und Außentüren, Heizungsmodernisierung, Einbau oder Optimierung von Lüftungsanlagen sowie digitale Systeme zur Verbrauchsoptimierung. Auch energetische Fachplanung und Baubegleitung durch zugelassene Energieberater sind steuerlich begünstigt. Voraussetzung: Das Gebäude ist mind. zehn Jahre alt, liegt in Deutschland oder der EU und wird eigengenutzt. Zudem muss eine Bescheinigung nach amtlichem BMF-Muster vom Fachunternehmen vorliegen; Barzahlungen sind ausgeschlossen. Die Steuerermäßigung beträgt bis zu 40.000 € und verteilt sich über drei Jahre: 7 % der Kosten (max. 14.000 €) in den ersten beiden Jahren, 6 % (max. 12.000 €) im dritten Jahr. Planungs- und Baubegleitkosten lassen sich direkt zu 50 % absetzen. Wichtig: Wurden bereits Zuschüsse oder Darlehen gewährt, entfällt die steuerliche Förderung. Vor Beginn empfiehlt sich fachlicher Steuer-Rat.

Pflicht zur Photovoltaik oder Solarthermie: Baden‑Württemberg

Pflicht zur Photovoltaik oder Solarthermie: Baden‑Württemberg

Seit dem 1. Januar 2023 gilt in Baden‑Württemberg eine verpflichtende Solarpflicht bei grundlegenden Dachsanierungen von Wohn- und Nichtwohngebäuden. Das bedeutet: Wer bei seinem bereits bestehenden Gebäude das Dach umfassend erneuert, muss mindestens 60 % der solargeeigneten Dachfläche mit Photovoltaikmodulen ausstatten – alternativ kann eine Solarthermieanlage installiert werden.

Wann greift die Pflicht?

Die Regelung trifft zu, wenn …

  • eine zusammenhängende Dachfläche von mindestens 20 m² vorliegt,
  • die Dachfläche für Solarenergie geeignet ist (Neigung, Himmelsrichtung, Verschattung),
  • und eine fundamentale Erneuerung der Abdichtung oder Eindeckung des Daches erfolgt, auch bei Wiederverwendung von Materialien. Reparaturen nach Hagel oder Sturm zählen nicht dazu.

Geeignet sind Flächen:

  • ab 20° Neigung bis maximal 60°, ausgerichtet Richtung Süd, Ost oder West (Norddächer sind ausgeschlossen),
  • oder Flachdächer mit maximal 20° Neigung und mind. 20 m² Fläche .

Nicht betroffen sind kleinere Gebäude mit weniger als 50 m² Nutzfläche (nach DIN 277) – diese gelten als ungeeignet für Solarnutzung.

Welche Technologien erfüllen die Pflicht?

  • Photovoltaik (PV‑Module) muss mindestens 60 % der solargeeigneten Fläche abdecken.
  • Solarthermieanlagen können die Pflicht ebenfalls erfüllen, wobei 1 kW p an PV-Leistung etwa 5,5 m² Kollektorfläche entspricht.

Die Anlage muss nicht vom Eigentümer betrieben werden, die Verpachtung an Dritte oder ein Contracting-Modell ist möglich .

Ausnahmen bei Härtefällen

Bei folgenden Fällen kann eine Befreiung beantragt werden:

  • Technische Unmöglichkeit (z. B. statische Probleme, starke Verschattung),
  • Wirtschaftliche Unzumutbarkeit (z. B. wenn die Mehrkosten unrealistisch hoch sind),
  • Konflikte mit anderen Vorschriften (z. B. Denkmalschutz oder Bebauungspläne)

Der Befreiungsantrag ist spätestens zwei Monate vor Baustart einzureichen, Behörden entscheiden zeitnah – innerhalb eines Monats bei verfahrensfreien, ansonsten innerhalb von zwei Monaten.

Warum wurde die Pflicht eingeführt?

Rund 88 % des PV-Potenzials im Land sind noch ungenutzt. Die Pflicht soll helfen, dieses Potenzial zu heben und die regionale Solarstromerzeugung zu steigern, ohne zusätzlichen Flächenverbrauch durch Freiflächenanlagen.

Wissensquellen & Unterstützung

Das Umweltministerium Baden‑Württemberg bietet einen umfangreichen Praxisleitfaden inklusive Berechnungs-Navigator, Nachweisführung und Mustervorlagen für Befreiungsanträge.

Zusätzlich helfen regionale Tools wie das Solarkataster BW bei der Potenzialbewertung und Wirtschaftlichkeitsanalyse.

Wer kann Sie beraten?

Als Energieberater bin ich Ihr erster Ansprechpartner für Dachsanierung und alle Fragen rund um die Photovoltaik. Melden Sie sich gerne. Ich freue mich auf eine erste (kostenlose) Beratung.

Kurzüberblick: Solarpflicht bei Dachsanierung in Baden‑Württemberg

  • Geltungsbeginn 1. Januar 2023
  • Betroffene Dachflächen ≥ 20 m², geeignet für Solarnutzung, nicht bei Nordneigung
  • Pflichtumfang: Mindestens 60 % der Fläche mit PV oder Solarthermie
  • Alternativen: Solarthermie, Verpachtung, Contracting
  • Ausnahmen möglich bei Technisch, wirtschaftlich, rechtlich begründbar
  • Ausnahmen beantragen bis 2 Monate vor Baubeginn

Fazit

Die Solar‑ bzw. Photovoltaikpflicht bei Dachsanierungen in Baden‑Württemberg ist eine verbindliche, aber flexible Maßnahme zur Förderung erneuerbarer Energien. Sie gilt seit dem 1. Januar 2023 und betrifft alle Gebäude mit einer entsprechenden Dachfläche. Mit einem durchdachten Plan, Förderberatung und ggf. Energieberater lässt sich die Pflicht oft effizient umsetzen – und sorgt langfristig für Energieeinsparung und Klimaschutz.

Hilfreiche Quellen:

Hitzeschutz

Die Hitze steigt

Maßnahmen für wirksamen Hitzeschutz im Gebäude

Mit zunehmender Hitze im Sommer werden durchdachte bauliche und technische Maßnahmen immer wichtiger – nicht nur für den Komfort, sondern auch zur Vermeidung gesundheitlicher Belastungen. Es gibt diverse Möglichkeiten, die  Raumtemperaturen spürbar zu senken:

Wärmedämmung als Hitzeschutz nutzen

Eine gute Dämmung schützt nicht nur im Winter vor Kälte, sondern hält im Sommer auch Hitze effektiv draußen. Vor allem massive Außenwände, gedämmte Dächer und Estriche verzögern das Eindringen von Wärme in den Innenraum – die sogenannte Phasenverschiebung.

Vorteil: Die Räume bleiben tagsüber länger angenehm kühl, da die Wärme erst zeitverzögert eintritt. Studien zeigen: Eine verbesserte Dämmung, die den Wärmebedarf um 18 % senkt, kann im Zusammenspiel mit Wärmepumpen bis zu 37 % Heizkosten einsparen.

Begrünung von Dach und Fassade

Begrünte Dächer, Fassaden oder sogar Innenhöfe tragen maßgeblich zur Abkühlung bei. Über die sogenannte Verdunstungskälte kann die Temperatur in der Umgebung um bis zu 5 °C gesenkt werden.
Zudem verbessern Grünflächen die Luftqualität, mindern Feinstaub und schaffen neue Lebensräume für Insekten und Vögel – besonders wertvoll in verdichteten urbanen Räumen.

Tipp: Begrünung lässt sich auch mit Regenwassernutzung kombinieren, was die Wirkung weiter verstärkt.

Moderne Verschattung und Wärmeschutzverglasung

Ein Großteil der sommerlichen Wärme gelangt über Fensterflächen ins Haus. Abhilfe schaffen hochwertige Sonnenschutzgläser und außenliegende Verschattungselemente wie Raffstores, Rollläden oder Markisen.

Standard-Isolierglas hat einen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) von etwa 0,55 – es lässt also 55 % der Sonnenenergie durch. Sonnenschutzverglasung erreicht Werte bis g = 0,20, was rund 80 % der Wärme abblockt.
Wichtig: Außenliegender Sonnenschutz ist bis zu 3x wirksamer als innenliegender.

Wärmepumpen zum Kühlen nutzen

Wärmepumpen können nicht nur heizen, sondern auch kühlen – entweder passiv oder aktiv:

  • Bei der passiven Kühlung zirkuliert kühles Erdreich- oder Grundwasser über Flächenheizsysteme (z. B. Fußbodenheizung) und senkt die Raumtemperatur um etwa 3 °C – ganz ohne Kompressor.
  • Die aktive Kühlung funktioniert ähnlich wie eine Klimaanlage, ist aber stromintensiver.

Effizienzfaktor: In gut gedämmten Gebäuden liefern Wärmepumpen aus 1 kWh Strom bis zu 3–4 kWh Kühlleistung. Bei schlechter Dämmung sinkt dieser Wert deutlich.

Maßnahmen clever kombinieren

Ein effektiver sommerlicher Wärmeschutz entsteht nicht durch eine Einzelmaßnahme, sondern durch das abgestimmte Zusammenspiel verschiedener Komponenten:

  • Bauphysik: Dämmung, luftdichte Gebäudehülle, Speichermasse
  • Technik: Sonnenschutzglas, Verschattung, Wärmepumpen
  • Richtiges Lüften – nachts lüften, tagsüber verschatten

Nur wenn diese drei Ebenen aufeinander abgestimmt sind, entsteht ein nachhaltiger Hitzeschutz mit spürbarer Wirkung.

Vorausschauend planen – Förderungen nutzen

Viele Maßnahmen zum sommerlichen Wärmeschutz sind förderfähig – zum Beispiel im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Förderfähig sind etwa:

  • Austausch von Fenstern mit Sonnenschutzverglasung
  • Dach- und Fassadendämmung
  • Einbau energieeffizienter Wärmepumpen

Tipp: Eine frühzeitige Planung und energetische Fachberatung helfen, maximale Förderung zu erhalten und Fehler zu vermeiden.

Fazit

Hitzeschutz ist heute weit mehr als ein Komfortthema – er ist ein zentraler Bestandteil zukunftsfähiger Gebäude. Wer klug kombiniert, kann Innenräume deutlich kühler halten, Energie sparen und den Wohnwert steigern.

Der Schlüssel liegt in der Kombination aus Dämmung, Begrünung, Verschattung, moderner Gebäudetechnik und angepasstem Verhalten.

Balkonkraftwerk

Balkonkraftwerke – Ihr erster Schritt zur Energiefreiheit

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