Dachboden

Luftdichtigkeit bei der Sanierung

Die Luftdichtigkeit spielt bei der Gebäudesanierung eine zentrale Rolle, weil sie direkten Einfluss auf Energieeffizienz, Wohnkomfort und Bauschadensfreiheit hat. Besonders wichtig ist sie aus folgenden Gründen:

Energieeinsparung

  • Undichte Gebäudehüllen führen zu unkontrollierten Wärmeverlusten im Winter und Wärmegewinnen im Sommer.
  • Dadurch steigen Heiz- und Kühlkosten erheblich.
  • Eine luftdichte Gebäudehülle ist Voraussetzung dafür, dass moderne Dämmungen und Heizsysteme überhaupt ihre Wirkung entfalten können.

Vermeidung von Bauschäden

  • Durch Undichtigkeiten kann warme, feuchte Innenluft in die Konstruktion gelangen und dort kondensieren.
  • Das führt langfristig zu Schimmelbildung, Holzfäule oder Korrosion.
  • Luftdichtigkeit schützt also die Gebäudestruktur.

Verbesserung des Wohnkomforts

  • Zugluft durch Fugen oder Ritzen wird vermieden.
  • Oberflächen bleiben wärmer, was Behaglichkeit steigert.
  • Geräusch- und Geruchsdurchdringung zwischen Räumen und von außen wird reduziert.

Funktionierende Lüftungskonzepte

  • Nur in einem luftdichten Gebäude kann eine kontrollierte Lüftung (z. B. mit Wärmerückgewinnung) zuverlässig arbeiten.
  • Andernfalls entweicht unkontrolliert Luft durch Leckagen, und die geplante Frischluftzufuhr wird gestört.

Erfüllung gesetzlicher Anforderungen

  • In Deutschland verlangt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) Mindestanforderungen an die Luftdichtheit.
  • Sie wird in der Praxis oft mit dem Blower-Door-Test überprüft.

Fazit:

Ohne Luftdichtigkeit verliert eine energetische Sanierung einen großen Teil ihrer Wirkung – die Dämmung bringt wenig, die Heizkosten bleiben hoch, und die Bausubstanz ist gefährdet.

Was kann man beim Sanieren tun?

Bei den Sanierungsmaßnahmen gilt es ein hohes Augenmerk auf die Luftdichtigkeit der Bauteile zu achten. Die Anschlüsse der Bauteile müssen geplant werden und für das Gebäude muss ein Luftdichtigkeitskonzept erstellt werden.

Werden die Sanierungsmaßnahmen gefördert durch die KFW oder die BAFA ist die Luftdichtkeit eine wesentliche Grundforderung der Förderrichtlinie. Der Energieeffizienzexperte muss die Luftdichtigkeit überprüfen.

Sanierungsfahrplan

individueller Sanierungsfahrplan

Ein iSFP steht für einen individuellen Sanierungsfahrplan in Dokument, das einen detaillierten Plan für die energetische Sanierung eines Gebäudes erstellt. Dieser Plan wird von einem Energieberater erstellt, der den Ist-Zustand des Hauses analysiert und eine Abfolge sinnvoller Maßnahmen vorschlägt, um Energie zu sparen und den Wert der Immobilie zu steigern. Der iSFP bietet einen Überblick über die Maßnahmen, deren Kosten und das Einsparpotenzial und berechtigt Hausbesitzer zu einer zusätzlichen staatlichen Förderung. 

Was leistet der iSFP?

  • Umfassende Analyse:Der Plan hält den aktuellen energetischen Zustand eines Gebäudes fest. 
 
  • Individuelle Empfehlungen:
    Er gibt auf das spezifische Gebäude zugeschnittene Maßnahmen vor, z.B. zur Dämmung oder Heizungsoptimierung. 
     
  • Schrittweise Vorgehensweise:
    Der iSFP zeigt die Maßnahmen in einer sinnvollen Reihenfolge auf, oft mit einer Farbskala, die den Zeithorizont der Umsetzung (kurz-, mittel- oder langfristig) kennzeichnet. 
     
  • Kostenschätzung und Förderinformationen:
    Für jede Maßnahme werden voraussichtliche Kosten und die Höhe möglicher staatlicher Zuschüsse ausgewiesen. 
     
  • Steigerung des Immobilienwerts:
    Eine umfassende energetische Sanierung trägt dazu bei, den Wert der Immobilie langfristig zu erhalten und zu steigern. 
     

Wie wird der iSFP erstellt?

  • Energieberater beauftragen:
    Ein zertifizierter Energieberater wird beauftragt, um den Zustand des Gebäudes zu erfassen. 
     
  • Analyse des Ist-Zustands:
    Der Berater dokumentiert die aktuelle Energieeffizienz der Heizungsanlage, der Dämmung und anderer Bauteile. 
     
  • Erstellung des Plans:
    Basierend auf dieser Analyse wird ein individueller Maßnahmenplan erarbeitet, der auf das Gebäude zugeschnitten ist. 
     

Was sind die Vorteile eines iSFP?

  • Förderbonus:
    Die Erstellung eines iSFP ist die Voraussetzung für den Erhalt eines zusätzlichen Förderbonus bei der Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). 
     
  • Systematisches Vorgehen:
    Hausbesitzer erhalten einen klaren Leitfaden für eine effektive und koordinierte energetische Sanierung. 
     
  • Kosten- und Zeitersparnis:
    Durch die richtige Reihenfolge der Maßnahmen können teure Doppelinvestitionen vermieden und Heizkosten nachhaltig gesenkt werden. 

Interesse an eine individuellen Sanierungsfahrplan? Rufen Sie mich gerne an oder schreiben Sie mir.

Steuervorteile

Energetische Sanierung – Steuervorteile nutzen

Wer sein selbstgenutztes Wohngebäude energetisch saniert, kann erhebliche Steuervorteile nutzen. Gefördert werden u. a. Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen oder Decken, Austausch von Fenstern und Außentüren, Heizungsmodernisierung, Einbau oder Optimierung von Lüftungsanlagen sowie digitale Systeme zur Verbrauchsoptimierung. Auch energetische Fachplanung und Baubegleitung durch zugelassene Energieberater sind steuerlich begünstigt. Voraussetzung: Das Gebäude ist mind. zehn Jahre alt, liegt in Deutschland oder der EU und wird eigengenutzt. Zudem muss eine Bescheinigung nach amtlichem BMF-Muster vom Fachunternehmen vorliegen; Barzahlungen sind ausgeschlossen. Die Steuerermäßigung beträgt bis zu 40.000 € und verteilt sich über drei Jahre: 7 % der Kosten (max. 14.000 €) in den ersten beiden Jahren, 6 % (max. 12.000 €) im dritten Jahr. Planungs- und Baubegleitkosten lassen sich direkt zu 50 % absetzen. Wichtig: Wurden bereits Zuschüsse oder Darlehen gewährt, entfällt die steuerliche Förderung. Vor Beginn empfiehlt sich fachlicher Steuer-Rat.

Dachsanierung

Eine Dachsanierung ist aus energetischer Sicht sinnvoll, weil das Dach eine der größten Schwachstellen eines Gebäudes in Bezug auf den Wärmeverlust darstellt. Hier sind die wichtigsten Gründe im Detail:

Reduzierung von Wärmeverlusten

  • Bis zu 30 % der Wärme eines Hauses können über ein ungedämmtes Dach entweichen.
  • Durch eine energetische Sanierung (z. B. Dämmung des Daches oder der obersten Geschossdecke) wird dieser Wärmeverlust stark reduziert.

Senkung der Heizkosten

  • Weniger Wärmeverlust bedeutet, dass weniger Energie zum Heizen benötigt wird.
  • Das führt langfristig zu einer deutlichen Reduktion der Energiekosten.

Erfüllung gesetzlicher Anforderungen

  • Die Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Deutschland schreibt energetische Mindeststandards vor, z. B. bei Sanierungen oder Eigentümerwechsel.
  • Wer sein Dach saniert, muss dabei meist bestimmte U-Werte (Wärmedurchgangskoeffizient) einhalten.

Steigerung des Wohnkomforts

  • Eine gute Dachdämmung schützt nicht nur im Winter vor Kälte, sondern auch im Sommer vor Hitze.
  • Dadurch wird das Raumklima stabiler und angenehmer.

Wertsteigerung der Immobilie

  • Ein energetisch saniertes Dach erhöht die Energieeffizienzklasse des Gebäudes.
  • Das kann den Marktwert und die Verkaufschancen erheblich steigern.

Nutzung staatlicher Förderungen

  • Für energetische Dachsanierungen gibt es Fördermittel und zinsgünstige Kredite (z. B. über die KfW oder BAFA).
  • Dadurch lassen sich die Investitionskosten deutlich reduzieren.

Kombination mit Photovoltaik möglich

  • Im Zuge der Dachsanierung lässt sich die Fläche für eine Photovoltaik-Anlage vorbereiten oder direkt nutzen.
  • So wird zusätzlich Strom selbst erzeugt, was die Energieeffizienz weiter verbessert.

Fazit:
Eine energetische Dachsanierung ist eine Investition, die sich langfristig ökologisch, ökonomisch und gesetzlich lohnt. Sie verbessert die Energieeffizienz, senkt die laufenden Kosten und steigert den Wert des Gebäudes.

Eine Dachsanierung wird durch die BAFA als BEG EM umfassend gefördert. Mehr dazu erfahren Sie hier…

Förderfähige Leistungen

Auszug aus der Liste der förderfähigen Leistungen:

  • Abbrucharbeiten wie alte Dämmung, Dacheindeckung, Dachpappe, Schweißbahnen oder Asbest
  • Erneuerung der Dachlattung
  • Einbau von Unterspannbahn, Luftdichtheitsschicht und Dampfsperre
  • Aufdopplung und Verstärkung der Sparren bei Zwischensparrendämmung
  • Austausch von Dachziegeln und Abdichtungsarbeiten am Dach inklusive Dachdurchgangsziegel (z. B. Lüftungs- oder Antennenziegel) und Schneefanggitter
  • Abdichtungsarbeiten bei Flachdächern mittels Schweißbahn etc.
  • Dämmung/Erneuerung/Erstellung von Dachgauben
  • Dachausstiege im unbeheizten Bereich (z. B. Einbau von Schornsteinfeger-Ausstiegsluken)
  • Maßnahmen zum Schutz vor Wetter- bzw. Klimaextremen (z. B. Sturm-, Hagel- und Schlagregenschutz), wie Verklammerung von Dachziegeln
  • Verkleidung der Dämmung (z. B. Gipskartonplatten), auch Maler- und Tapezierarbeiten (vgl. Umfeldmaßnahmen)
  • Erhalt und Neuanlage von Dachbegrünungen
  • Änderung des Dachüberstands
  • Erneuerung der Dachrinnen, Fallrohre, Einlaufbleche, Spenglerarbeiten
  • Notwendige Arbeiten an Antennen, Satellitenschüsseln, Elektrik, Blitzableiter
  • Schornsteinkopf neu einfassen, z. B. Kaminabdeckung, Kaminverkleidung
Fassadensanierung

Fassadensanierung

Warum macht eine Fassadensanierung Sinn?

Eine Fassadensanierung macht aus energetischer Sicht Sinn, weil sie den Wärmeverlust eines Gebäudes deutlich reduzieren kann. Hier sind die Hauptgründe:

  1. Wärmedämmung verbessern: Über ungedämmte oder schlecht gedämmte Außenwände geht viel Heizenergie verloren – oft bis zu 25–30 % des gesamten Wärmeverlusts. Eine Sanierung mit moderner Wärmedämmung reduziert diesen Verlust erheblich.
  2. Energiekosten senken: Durch weniger Wärmeverlust sinkt der Energieverbrauch für Heizung (und ggf. Kühlung), was langfristig Kosten spart.
  3. Wohnkomfort erhöhen: Gedämmte Fassaden sorgen für eine gleichmäßigere Raumtemperatur und reduzieren Zugluft und kalte Wände – das steigert den Wohnkomfort.
  4. Schutz vor Feuchtigkeit und Bauschäden: Eine fachgerechte Sanierung schützt die Bausubstanz vor Witterungseinflüssen, Feuchtigkeit und Schimmelbildung.
  5. Beitrag zum Klimaschutz: Weniger Energieverbrauch bedeutet auch weniger CO₂-Ausstoß – ein Beitrag zur Energiewende und zum Umweltschutz.
  6. Wertsteigerung der Immobilie: Energetisch sanierte Gebäude sind attraktiver auf dem Immobilienmarkt.

Was gibt es zu beachten?

Maximaler U-Wert für Außenwände 0,24 W/(m²·K)

Nach der BEG EM (Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen) gelten strengere energetische Anforderungen als im GEG, wenn du staatliche Förderung für eine Fassadensanierung erhalten möchtest. Die wichtigsten Anforderungen für Außenwände sind:

1. Technische Mindestanforderung (TMA) – U-Wert:

  • Maximaler U-Wert nach Sanierung:
    ≤ 0,20 W/(m²·K)

Dieser Wert ist besser (niedriger) als der GEG-Grenzwert von 0,24 W/(m²·K).

Es muss also effizienter gedämmt, wenn die Förderung beantrag werden soll.

2. Fachgerechte Ausführung durch einen Fachbetrieb:

  • Die Maßnahme muss von einem Fachunternehmen ausgeführt werden.

3. Einbindung eines Energieeffizienz-Experten (EEE):

  • Ein eingetragener Energieeffizienz-Experte (www.energie-effizienz-experten.de) muss die Maßnahme begleiten und bestätigen, sowohl in der Planung als auch nach der Ausführung.

4. Weitere Fördervoraussetzungen:

  • Mindestinvestitionssumme: mind. 2.000 € brutto pro Maßnahme.
  • Förderquote (Stand 2024):
    • 15 % Zuschuss auf förderfähige Kosten,
    • +5 % Bonus bei individueller Sanierungsfahrplan (iSFP), also bis zu 20 % Gesamtzuschuss.

Zusammenfassung – BEG-Anforderungen Außenwand:

KriteriumAnforderung
Max. U-Wert nach Sanierung0,20 W/(m²·K)
FachunternehmerPflicht
Energieeffizienz-ExpertePflicht
Förderung15–20 % Zuschuss
FörderungsvoraussetzungInvestitionskosten mind. 2.000 €

 

Hier ist eine Beispielrechnung für den Förderbetrag und eine Übersicht typischer Dämmstärken, um den U-Wert ≤ 0,20 W/(m²·K) gemäß BEG EMBEG EM zu erreichen:

1. Beispielrechnung Förderung

Annahmen:

  • Fassadensanierung (Außenwanddämmung)
  • Fläche: 150 m²
  • Kosten: 200 €/m² (Material + Einbau) → Gesamtkosten: 30.000 €

Fördersätze:

2. Typische Dämmstärken zur Einhaltung von U ≤ 0,20 W/(m²·K)

Dämmstoff (WLG)*Wärmeleitfähigkeit (λ) [W/(m·K)]Erforderliche Dämmstärke (ca.)
EPS (Styropor) WLG 0320,032ca. 14–16 cm
Mineralwolle WLG 0350,035ca. 16–18 cm
Holzfaser WLG 0400,040ca. 18–20 cm
Hanf oder Zellulose0,038–0,040ca. 18–20 cm
PUR-Hartschaum WLG 0280,028ca. 12–14 cm

*WLG = Wärmeleitgruppe, je niedriger die Zahl, desto besser die Dämmwirkung.

Hinweise:

  • Die exakte Dämmstärke hängt auch vom Bestandswandaufbau ab.
  • Ein Energieberater kann den genauen Aufbau und die optimale Dämmstärke berechnen, inkl. Nachweisführung für die Förderung.