PV Speicher

Sicherheit von Solarspeichern

Solarspeicher – meist Lithium-Ionen-Batterien, seltener Blei- oder Salzwasser-Speicher – gelten heute grundsätzlich als sicher, wenn sie fachgerecht geplant, installiert und betrieben werden. Trotzdem gibt es Unterschiede und gewisse Restrisiken. Hier die wichtigsten Punkte:

Sicherheit von Solarspeichern

Batterietechnologie

  • Lithium-Ionen (LiFePO₄ oder NMC):
    Sehr effizient, langlebig und in modernen Heimspeichern mit umfangreicher Sicherheits­elektronik ausgestattet. LiFePO₄ (Lithium-Eisenphosphat) ist thermisch stabiler und weniger brandanfällig als NMC.
  • Salzwasser-Batterien:
    Unbrennbar, aber weniger verbreitet, etwas größer und schwerer.
  • Blei-Batterien:
    Ebenfalls relativ sicher, aber nicht mehr Stand der Technik (geringere Effizienz, kürzere Lebensdauer).Brandschutz und Thermisches Durchgehen („Thermal Runaway“)
  • Das Hauptrisiko bei Lithium-Ionen-Systemen ist Überhitzung.
  • Hochwertige Speicher verfügen über BMS (Batterie-Management-System), Temperaturfühler, automatische Abschaltungen und Gehäuse mit Brandschutz.
  • Zertifizierungen wie IEC 62619, UN 38.3 oder VDE-AR-E 2510-50 stellen sicher, dass Batterien getestet sind.

Aufstellungsort

  • Ideal: trockener, kühler Raum ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  • Nicht neben leicht brennbaren Materialien.
  • Manche Hersteller empfehlen Keller oder Hauswirtschaftsraum, andere bieten Outdoor-Systeme mit wetterfestem Gehäuse.

Lebensdauer & Wartung

  • Moderne Speicher sind wartungsarm und auf 10–20 Jahre ausgelegt.
  • Sicherheit bleibt erhalten, solange die Hersteller-Vorgaben (z. B. keine Eigenreparaturen, regelmäßige Updates) eingehalten werden.

Statistische Sicherheit

  • Vorfälle mit Bränden sind sehr selten im Vergleich zur hohen Zahl installierter Systeme.
  • Risiken steigen vor allem bei Billigprodukten ohne Zertifizierung oder bei unsachgemäßer Installation.

Fazit

  • Hohe Sicherheit, wenn: Markenprodukte mit Zertifizierung + fachgerechte Installation + geeigneter Standort.
  • Restgefahr: wie bei jedem Energiespeicher bleibt ein (geringes) Risiko für Überhitzung oder Brand.
  • Wer maximale Sicherheit möchte, kann auf LiFePO₄- oder Salzwasser-Technologie setzen.

Es gibt ein wenig belastbare Daten und Studien, die eine Einschätzung erlauben, wie viele Schäden bzw. Feuerfälle bei Solarspeichern (stationären Heimspeichern) auftreten – etwa für Deutschland. 

Zahlen und Risiko

Anzahl der Fälle

Laut pveurope.eu wurden in Deutschland seit 2013 insgesamt 104 Feuerfälle bei stationären Speichersystemen dokumentiert. 
Im einzelnen:

  • 2020: 8 Fälle
  • 2021: 5 Fälle
  • 2022: 17 Fälle 
  • 2023: 42 Fälle 
  • 2024: 17 Fälle (bis Mitte Mai)

Installierte Systeme als Bezugsgröße

  • Ende 2023 waren in Deutschland ca. 1,6 bis 1,8 Millionen stationäre Batteriespeicher installiert. (Bundesverband Solarwirtschaft)
  • Damit ergibt sich ein jährliches Risiko für einen Speicher, Feuer zu fangen, von etwa 0,0049 % pro Jahr. (heise online)
  • Eine andere Angabe nennt “0,005 bis 0,01 %” Risiko für Feuer im Vergleich zu allen installierten Speichern. (pveurope.eu)

Vergleich mit anderen Geräten

    • Dieses Risiko (~0,005 %) wird in Studien mit dem von Hausgeräten etwa vergleichbar gesehen, z. B. wie bei Trocknern. (heise online)

Kontext & Einschränkungen

  • Viele Vorfälle sind öffentlich nur in Medien oder Feuerwehrberichten dokumentiert, nicht in zentralen Behördenstatistiken. Das kann zu Untererfassung führen. (Energy Storage)

  • Es wird darauf geachtet, Fälle, die wirklich vom Speicher selbst verursacht wurden, zu unterscheiden (nicht z. B. durch externe elektrische Fehler, Installationsfehler etc.). (Energy Storage)

  • Die Schwere der Schäden variiert stark: Manche Feuer bleiben lokal, andere verursachen größere Sachschäden. Verletzungen sind selten. (heise online)

Einordung

  • Das Risiko, dass ein Heim-Solarspeicher Feuer fängt, ist sehr gering – in Deutschland liegt es bei etwa 0,005 % jährlich pro installiertem System.

  • Die Zahl der dokumentierten Schäden ist niedrig im Vergleich zur großen Zahl von Installationen (über 1,6–1,8 Mio.).

  • Aber: “sehr gering” heißt nicht “nicht vorhanden” – gute Qualität, korrekte Installation und Wartung bleiben entscheidend.