Hitzeschutz

Die Hitze steigt

Maßnahmen für wirksamen Hitzeschutz im Gebäude

Mit zunehmender Hitze im Sommer werden durchdachte bauliche und technische Maßnahmen immer wichtiger – nicht nur für den Komfort, sondern auch zur Vermeidung gesundheitlicher Belastungen. Es gibt diverse Möglichkeiten, die  Raumtemperaturen spürbar zu senken:

Wärmedämmung als Hitzeschutz nutzen

Eine gute Dämmung schützt nicht nur im Winter vor Kälte, sondern hält im Sommer auch Hitze effektiv draußen. Vor allem massive Außenwände, gedämmte Dächer und Estriche verzögern das Eindringen von Wärme in den Innenraum – die sogenannte Phasenverschiebung.

Vorteil: Die Räume bleiben tagsüber länger angenehm kühl, da die Wärme erst zeitverzögert eintritt. Studien zeigen: Eine verbesserte Dämmung, die den Wärmebedarf um 18 % senkt, kann im Zusammenspiel mit Wärmepumpen bis zu 37 % Heizkosten einsparen.

Begrünung von Dach und Fassade

Begrünte Dächer, Fassaden oder sogar Innenhöfe tragen maßgeblich zur Abkühlung bei. Über die sogenannte Verdunstungskälte kann die Temperatur in der Umgebung um bis zu 5 °C gesenkt werden.
Zudem verbessern Grünflächen die Luftqualität, mindern Feinstaub und schaffen neue Lebensräume für Insekten und Vögel – besonders wertvoll in verdichteten urbanen Räumen.

Tipp: Begrünung lässt sich auch mit Regenwassernutzung kombinieren, was die Wirkung weiter verstärkt.

Moderne Verschattung und Wärmeschutzverglasung

Ein Großteil der sommerlichen Wärme gelangt über Fensterflächen ins Haus. Abhilfe schaffen hochwertige Sonnenschutzgläser und außenliegende Verschattungselemente wie Raffstores, Rollläden oder Markisen.

Standard-Isolierglas hat einen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) von etwa 0,55 – es lässt also 55 % der Sonnenenergie durch. Sonnenschutzverglasung erreicht Werte bis g = 0,20, was rund 80 % der Wärme abblockt.
Wichtig: Außenliegender Sonnenschutz ist bis zu 3x wirksamer als innenliegender.

Wärmepumpen zum Kühlen nutzen

Wärmepumpen können nicht nur heizen, sondern auch kühlen – entweder passiv oder aktiv:

  • Bei der passiven Kühlung zirkuliert kühles Erdreich- oder Grundwasser über Flächenheizsysteme (z. B. Fußbodenheizung) und senkt die Raumtemperatur um etwa 3 °C – ganz ohne Kompressor.
  • Die aktive Kühlung funktioniert ähnlich wie eine Klimaanlage, ist aber stromintensiver.

Effizienzfaktor: In gut gedämmten Gebäuden liefern Wärmepumpen aus 1 kWh Strom bis zu 3–4 kWh Kühlleistung. Bei schlechter Dämmung sinkt dieser Wert deutlich.

Maßnahmen clever kombinieren

Ein effektiver sommerlicher Wärmeschutz entsteht nicht durch eine Einzelmaßnahme, sondern durch das abgestimmte Zusammenspiel verschiedener Komponenten:

  • Bauphysik: Dämmung, luftdichte Gebäudehülle, Speichermasse
  • Technik: Sonnenschutzglas, Verschattung, Wärmepumpen
  • Richtiges Lüften – nachts lüften, tagsüber verschatten

Nur wenn diese drei Ebenen aufeinander abgestimmt sind, entsteht ein nachhaltiger Hitzeschutz mit spürbarer Wirkung.

Vorausschauend planen – Förderungen nutzen

Viele Maßnahmen zum sommerlichen Wärmeschutz sind förderfähig – zum Beispiel im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Förderfähig sind etwa:

  • Austausch von Fenstern mit Sonnenschutzverglasung
  • Dach- und Fassadendämmung
  • Einbau energieeffizienter Wärmepumpen

Tipp: Eine frühzeitige Planung und energetische Fachberatung helfen, maximale Förderung zu erhalten und Fehler zu vermeiden.

Fazit

Hitzeschutz ist heute weit mehr als ein Komfortthema – er ist ein zentraler Bestandteil zukunftsfähiger Gebäude. Wer klug kombiniert, kann Innenräume deutlich kühler halten, Energie sparen und den Wohnwert steigern.

Der Schlüssel liegt in der Kombination aus Dämmung, Begrünung, Verschattung, moderner Gebäudetechnik und angepasstem Verhalten.

Sonnenschutz

Förderung für den sommerlichen Wärmeschutz

Faktencheck: Hitze

Im Jahr 2023 gab es gemittelt über die Fläche Deutschlands etwa 11,5 ⁠Heiße Tage⁠, an denen Temperaturen von 30 °C oder mehr gemessen wurden.

Besonders hoch war die Belastung durch Hitze neben 2022 in den Jahren 2003, 2015 und 2018: In diesen Jahren gab es in Deutschland gemittelt zwischen 18 und 20 Heiße Tage. Nach Anzahl der Heißen Tage wurden die zehn wärmsten Jahre alle seit 1994 registriert. Zwar schwanken die Jahreswerte dieses Indikators stark, insgesamt ist der Trend seit Beginn der Aufzeichnungen aber deutlich steigend.

Klimamodellierungen zeigen, dass in Deutschland zukünftig mit länger anhaltenden Hitzeperioden und somit einer steigenden Anzahl Heißer Tage zu rechnen ist.

(Quelle Umweltbundesamt)

Sommerlicher Wärmeschutz

Der sommerliche Wärmeschutz ist wichtig und wird immer wichtiger, um Wohnräume ohne Klimaanlage kühl zu halten. Dies ist nachhaltig, spart Energie und erhöht den Wohnkomfort. Aus diesem Grund beinhaltet die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) auch Förderungen für sommerlichen Wärmeschutz. Für außenliegenden Sonnenschutz, wie Rollläden, Fensterläden und Außenjalousien, gibt es Zuschüsse vom BAFA sowie Förderkredite der KfW im Rahmen der Effizienzhaus-Sanierung.

BAFA-Zuschüsse für den sommerlichen Wärmeschutz

Der Zuschuss für Maßnahmen zum sommerlichen Wärmeschutz beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten. Ein zusätzlicher Bonus von 5 Prozent ist möglich, wenn die Maßnahme im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten ist, der sogenannte iSFP-Bonus.

Die förderfähigen Kosten für einzelne Sanierungsmaßnahmen sind pro Jahr auf 30.000 Euro pro Wohneinheit begrenzt. Liegt ein Sanierungsfahrplan vor, erhöhen sich die förderfähigen Kosten auf 60.000 Euro pro Jahr und Wohneinheit. Der maximal mögliche Zuschuss beträgt somit 12.000 Euro.

Der Zuschuss für neue Fenster muss vor Beginn der Sanierung beim BAFA beantragt werden. Eigentümer benötigen dafür einen Energie-Effizienz-Experten sowie einen Liefer- oder Leistungsvertrag mit aufschiebender oder auflösender Bedingung.

KfW Kredite

Auch die KfW bietet verschiedene Möglichkeiten, den sommerlichen Wärmeschutz zu fördern. Hierzu berate ich Sie gerne.

Steuerbonus

Wer den Sonnenschutz selbst finanziert und keine Förderung beantragt, kann den Steuerbonus für Sanierungskosten in Anspruch nehmen. Diese Steuervergünstigung ist besonders lohnenswert für Eigentümer mit hoher Einkommensteuer. Die Steuerermäßigung verteilt sich über drei Jahre und kann, abhängig von der Steuerschuld, bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten abdecken. Die technischen Mindestanforderungen entsprechen denen der KfW- und BAFA-Förderung und müssen von einem Fachbetrieb bestätigt werden. Ein Energieberater ist hierbei nicht erforderlich.

Eigentümer können die Förderung oder den Steuerbonus nutzen; eine Kombination ist nicht möglich.

Sie haben Fragen und überlegen einen Sonnenschutz zu installieren? Sprechen Sie mich gerne an.